Hier im Steinkart wurde in vor- und frühgeschichtlicher Zeit Eisenerz abgebaut. Die sog. Trichtergruben sind wiederverfüllte Schächte mit ursprünglich bis zu zehn Metern Tiefe. 2000 Stück davon ziehen sich durch den gesamten Wald.
Im Steinkart finden sich zahlreiche Zeugen der Vergangenheit: Sogenannte Trichtergrubenfelder, die dort durch bronzezeitliche Eisenerzgewinnung entstanden sind. Mehrere tausend Trichter- und Materialgruben ziehen sich wie ein Wellenkranz um das Hochplateau. Zwischen ihnen finden sich kleine Wälle und Hügel, die aus dem Aushubmaterial bestehen. Man findet die Gruben nur dort, wo keine Felsen das Vordringen in die Tiefe behindert haben.
Gewonnen wurden Eisenerzkonkretionen, die im Quarzrestschotter oder an der Spitze des Vollschotters angereichert sind. Der Abbau und die Verhüttung fanden in der Zeit von etwa 250 v. Chr. bis 1200 n. Chr. statt. Die Trichtergruben stehen heute als Bodendenkmal unter besonderem Schutz (Denkmal-Nr. D-2-7545-0021).
Nachdem jahrelang über die Bedeutung dieser Gruben spekuliert wurde, unternahm 1964 Dr. Hans Frei die erste umfassende Erforschung und stellte fest, dass hier bereits in vorgeschichtlicher Zeit Eisenerz-Bergbau in größerem Stil durchgeführt worden war. Bergleute gruben einen Schacht neben dem anderen, teilweise bis in zehn Metern Tiefe. Die Verhüttung passierte an Ort und Stelle: Man fand noch die alten Schachtverschalungen sowie große Mengen von Schlacken als Überreste der Weiterverarbeitung des Erzes in kleinen Rennfeuer-Öfen in der Nähe der Gruben. Es gibt keine schriftlichen Dokumente über den Bergbau, aber verschiedene Ortsnamen in der Gegend wie Eiseneck, Eisenthal oder Ofenöd verweisen auf diese frühe Industrie. Außerdem wurden keltische Gefäßstücke aus einer Trichtergrube bei Eiseneck und eine Pferdetrense aus derselben Zeit im Steinkart gefunden, was auf einen Eisenabbau in vorgeschichtlicher Zeit schließen lässt.