Die Legende berichtet von sieben jungen Männern, die während der Christenverfolgung Mitte des dritten Jahrhunderts in eine Höhle flüchteten und dort eingemauert wurden. Etwa 200 Jahre später, als man den Höhleneingang wieder öffnete, gab Gott den Sieben das Leben zurück. Sie werden sowohl in der christlichen als auch in der islamischen Tradition als Zeugen der Auferstehung verehrt. Dieses ungewöhnliche Patrozinium geht auf zwei in die Außenmauer eingelassene Grabsteine der Römerzeit zurück, die drei bzw. vier Personen zeigen. Sie wurden im Barock fälschlicher Weise als Siebenschläfer gedeutet. Im Jahre 1758 fertigt Johann Baptist Modler mit seinem Sohn Balthasar den neuen Hochaltar für die Siebenschläferwallfahrt in Rotthof. Seitenaltäre und Kanzel folgen 1763/64. Der barocke Altar wird mit einfachsten Mitteln (Kisten, Tuffstein, Muscheln) umgestaltet zur Illusion einer Grotte, in die farbiges Licht dringt. In diesem illusionären Raum träumen die sieben Jünglinge des Balthasar Modler. Auch die übrige Einrichtung entstand in der Modler-Werkstatt in Kößlarn. Mit dieser Schöpfung gehört die Rotthofer Einrichtung zur Spitze der volkstümlichen Rokokokunst in Bayern.