Der Inn
… 517 km lang, entspringt in der Schweiz aus dem Lunghinosee in den Räthischen Alpen. An der Ostspitze einer schmalen Landzunge, auf der die Altstadt von Passau liegt, vereinigt sich der milchig-trübe Inn mit der dunklen Donau, die im Jahresmittel weniger Wasser führt als ihr Zufluss. Bis dahin hat er rund 2.200 Höhenmeter überwunden. Die Römer gaben dem Fluss seinen Namen: Aenus - das heißt der Gewaltige. Andere Quellen übersetzen ihn mit der Schäumende. Beide Übersetzungen sind Ausdruck seiner über Jahrhunderte dauernden unberechenbaren Kraft. Im Mittelalter wurde er En genannt. Daran erinnert im Oberlauf noch das Engadin, der „Gaden des En“. Aus dem En wurde der uns heute vertraute Inn. Der Inn ist ein Gebirgsfluss, d. h. sein Gefälle ist groß, sein Wasserstand schwankt stark. Er weist ein durchschnittlich 6,5 mal stärkeres Gefälle als die Donau auf. Der Unterschied zwischen der Sommer- und der Winterwassermenge ist bei ihm größer als bei den übrigen südbayerischen Flüssen. Der Wasserhochstand fällt in den Juni, wenn im Gebirge die Schneeschmelze ihren Höhepunkt erreicht hat und das sommerliche Niederschlagsmaximum erreicht wird. Im Herbst und Winter führt er wenig Wasser. Durch den hohen Schwebstoff gehalt ist das Wasser trüb und die Sichttiefe gering, zudem ist es kalt.
Die Innauen
Eine typische Flusslandschaft wird von ihrem Auengürtel geprägt. Die Flussaue lebt von der Dynamik des Flusses, also auch von den Hochwassern und den damit einhergehenden Nährstoff einschwemmungen. Auch der unmittelbar an die Ufer heranreichende Baumbestand (Weichhozlaue) ist auf die Nähe zum Wasser angewiesen. Der Innauen wurde durch den Dammbau weitgehend die Dynamik genommen. Nur noch Reste werden deshalb dauerhaft als Aue erhalten werden können. Wichtiger Bestandteil des Auensystems sind auch Altwasser, die bei Hochwasser eine Verbindung mit dem Fluss haben. Abgetrennte Altwasser sind nur mit hohem fi nanziellen Aufwand als typische Bestandteile der Landschaft am Unteren Inn zu erhalten. Der Fischereiverein Würding bemüht sich seit seiner Gründung um die nachhaltige Sicherung dieser wertvollen Lebensräume.
