Die immense Vielfalt an Bierstilen sowie deren regionale Unterschiede etwa bei Konsum (z.B. Weißbier in Südbayern) und Brauart (z.B. fränkisches Rauchbier, Zoigl), ferner die Orte der Geselligkeit wie das bayerische Wirtshaus oder die großen Bierfeste (z.B. Münchner Oktoberfest, Erlanger Bergkirchweih) prägen das Bild der Bayern sowohl in der Selbst- als auch in der Fremdwahrnehmung. Eng verbunden mit diesem Bayernbild ist die Vorstellung des Konsums ungeheurer Mengen Bier, die im Maßkrug, dem bayerischen Trinkgefäß, sinnfällig wird. Das Bier scheint unverzichtbares Element bayerischer Lebensart und Lebensfreude zu sein. Bier und Reinheitsgebot sind längst zu einem klassischen Werbemittel Bayerns geworden. Ein kritischer Blick auf Alkohol und Rausch darf dabei aber nicht fehlen.
Im ehemaligen Kloster Aldersbach kann man im Rahmen der Landesausstellung in den Räumen der alten Brauerei den historischen Brauprozess anhand der noch vorhandenen Einrichtungen wie Darre, "Sau", Sudpfanne und Schrotmühle und die Brauarbeit früherer Zeiten erleben. Die Entwicklungen im Brauwesen und die neuesten Trends werden ebenso vorgestellt wie der Wandel im Produktionsprozess, bahnbrechende technische Innovationen, Pionierunternehmer, das "Brauereisterben" insbesondere seit dem Ersten Weltkrieg, gängige und ungewöhnliche Werbemittel oder auch neue "Berufe" wie der Biersommelier.
Das bayerische Wirtshaus ist nicht nur Inbegriff bayerischer Gemütlichkeit, es war und ist auch Ort der Kommunikation und des Freizeitvergnügens. Hier wird nicht nur getrunken, geschäkert und gespielt, im Wirtshaus fühlt man sich "wia dahoam".
Die Abteilung "Bierberühmtheiten und Bierschätze" stellt Persönlichkeiten vor, die mit der Geschichte des bayerischen Biers verbunden sind. So stand etwa 1878 die Münchner Kellnerin Coletta Möritz für Friedrich August von Kaulbach Modell – die fesche "Schützenliesl" wurde unzählige Male kopiert. Eine legendäre Persönlichkeit war auch Joseph Groll aus Vilshofen. Er führte 1842 die für Bayern typische untergärige Brauweise in Pilsen ein und wurde so zu einem der Väter des Pilsner Biers.
Alltagsgegenstände, technische Exponate und Modelle, kulturgeschichtliche Objekte, Kunstwerke sowie Aktiv-, Tast- und Riechstationen sprechen die Sinne an und laden Kinder und Erwachsene ein, in die aufregende Biergeschichte Bayerns einzutauchen.