In Untergriesbach warf das Land einst doppelt Früchte ab. Unweit von Passau verlaufen unter der Erde starke Graphitadern, die das schwarze Gold des Bayerwalds hervorbrachten. Die "Millionenbauern" entstanden. Von ihrem großen Reichtum zeugen noch heute herrschaftliche Anwesen. Denn das Mineral Graphit war und ist ein gefragter Rohstoff.
Schwarze Graphitadern machten einst aus einfachen Bauern reiche Männer. Rein zufällig stießen die Landwirte hier in der Gegend auf das bleigraue, glänzende Material, das ihnen Reichtum und Wohlstand bescheren sollte. Aber auch Neid, Missgunst und Leid mit sich brachte. Überlieferungen zufolge hatte Ende des 18. Jahrhunderts ein schwerer Sturm einen Baum entwurzelt, darunter kam das dunkle, fast schwarze Mineral zum Vorschein. Aufgrund der Entdeckung machten sich immer mehr Bauern auf die Suche nach dem schwarzen Gold und hatten das größte Vorkommen in ganz Deutschland entdeckt. Das Graphitfieber brach aus. Die Kernzone im Unteren Bayerischen Wald bildete die Gegend um Kropfmühl, Pfaffenreuth und Leizesberg. Im Winter haben die Bauern ihre Knechte in die Grube geschickt und im Frühling, Sommer und Herbst die Felder bewirtschaftet. Der Boden hat also doppelt Früchte getragen und die Bauern strichen durch den Handel satte Gewinne ein. Die Millionenbauern entstanden. Ihre Erträge wurden meist für den Grunderwerb oder einen hohen Lebensstil eingesetzt. Im Untergriesbacher Gasthaus Lanz traf man sich im sogenannten „Millionenstüberl“ zum Kartenspielen, Geschäftemachen oder auf eine gute Zigarre. Die harte und gefährliche Arbeit verrichtete das Gesinde.
Graphit ist ein Mineral, das aus Kohlenstoff besteht und in Kristallform vorkommt. Ähnlich wie ein Diamant.
Seine Farbe ist bleigrau und matt glänzend. Abgebaut wird graphithaltiges Erz. Es schwärzt und schmiert. Besonders bekannt ist Graphit in der Mine des Bleistifts.
Auf den Spuren der einstigen Pferdebahn lässt es sich heute prima radeln.
Einstiegspunkt in den Pferdebahnradweg ist am Parkplatz 1, in der Hauzenberger Straße in Untergriesbach. Die Strecke führt dann zwischen Wiesen und Wälder über Rampersdorf nach Kropfmühl und schließlich Hauzenberg.